Geschäftsbericht 2020 zur Nachhaltigkeit

6 Diese Auszeichnung und auch die Errungenschaft, dass wir als eines der wenigen Industrieunternehmen schon seit 2015 klimaneutral produzieren, sehen wir primär als Ansporn, unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen konsequent fortzusetzen… Dieser Text-Auszug meiner damaligen Ansprache verdeutlicht, wie ahnungslos wir am Ende des Jahres 2019 noch waren. Niemand erahnte damals, dass im darauffolgenden Jahr 2020 die COVID-19-Pandemie die gesamte Welt mit immens grosser Wucht verän- dern wird. Schlagartig standen im Frühjahr 2020 nur noch die gesell- schaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie im Vordergrund. Greta Thunberg, die Bewegung Fridays For Future, sämtliche Klima-Aktivisten sowie die häufigen Demonstratio- nen, Veranstaltungen und Medienberichte zum Thema Klima­ erwärmung wurden durch die Corona-Pandemie weggefegt. Die zuvor noch so wichtigen Bestrebungen auf den Gebieten der Ökologie und Nachhaltigkeit wurden weltweit plötzlich bedeutungslos. Auch bei Girsberger. Nach dieser anfänglichen Schockstarre hat die Welt aber gelernt, mit der Pandemie zu leben und es wurde uns allen klar, dass es auf unserem Planeten ein Leben ohne Pandemien in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr geben wird. Ebenso hat sich inzwischen jedoch auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass im Vergleich zur Pandemie die Klimaerwärmung die viel grössere Bedrohung für die Menschheit ist. Der zweite, ganz wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Pandemie hoch gefähr- lich direkt uns betrifft, wogegen die Umweltzerstörung vor allem die uns nachfolgenden Generationen existenziell bedroht. Dass die bleibende Bedrohung der Umweltzerstörung und nachhaltiges Wirtschaften nunmehr wieder permanent in unserem Bewusstsein verankert sein müssen, betrachten wir auch bei Girsberger als unsere dauerhafte Verpflichtung. Denn unser Planet steht unverändert vor wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen, die nur unter grossen Anstrengungen bewältigt werden können. Um den global hoch akuten Defiziten effizienter zu begegnen, haben die Vereinten Nationen 2015 mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen, den sogenannten Sustainable Development Goals, kurz SDGs, den politischen Handlungsrahmen bis 2030 verabschie- det. Die Agenda 2030 ist eine Verpflichtung, der sich über 190 Staaten, darunter auch die Schweiz und Deutschland, angeschlossen haben. Mit 17 Zielen setzt sie Richtlinien für eine nachhaltigere Welt. Damit soll die Grundlage geschaffen werden, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Die 17 SDGs decken ein breites Spektrum an Nachhaltigkeitsthemen wie Armut, Gesundheit, Klimawandel und Umweltschäden ab, die besonders auch für die Wirtschaft relevant sind und daher eine Verbindung ihrer Strategien mit globalen Zielsetzungen ermöglicht. Der Privatsektor spielt eine entscheidend wichtige Rolle bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030. Denn in der freien Marktwirtschaft fällt die Haupt­ verantwortung in allen Fragen der Nachhaltigkeit den Unternehmen zu – der Wirtschaft. Daher ist jedes Unternehmen aufgefordert, im Rahmen seines Kerngeschäfts einen wirksamen Beitrag zu leisten – als Teil der Nachhaltigkeitsfortschritte, die zwingend zu erreichen sind. „Dass die bleibende Bedrohung der Umweltzerstörung und nachhaltiges Wirtschaften nun­ mehr wieder permanent in unserem Bewusstsein verankert sein müssen, betrachten wir auch bei Girsberger als unsere dauerhafte Verpflichtung.“

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