Geschäftsbericht 2020 zur Nachhaltigkeit

25 Ökonomie Es ist uns seit jeher wichtig, dass die durch uns beschafften Materialien und Zuliefer­ produkte unter Bedingungen produziert werden, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur sicherstellen. Wann immer möglich und betriebswirtschaftlich ver- tretbar, wählen wir bevorzugt Hersteller und Rohstofflieferanten im Umkreis von 600 km unserer jeweiligen Produktionsstandorte. Diesem Umstand verdanken wir die Sicherheit, dass Beschaffungsqualität bei optimalen Kosten sowie kommerzielle und technische Aspekte stimmen. Es gibt uns auch die Gewissheit, dass neben dem Preis und der Qualität, die Risiken bezüglich ökologischer und sozialer Aspekte durch die gesetzlichen Rahmen- bedingungen und somit die indirekt verursachten Umweltkosten begrenzt, und die Gefahr für Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen minimiert werden. Die Europäische Union hat 2017 mit der CSR-Richtlinie 2014/EU/95 gesetzlich vorge- schrieben, dass die Unternehmen ihre sozialen Verpflichtungen erfüllen und einen positiven Beitrag leisten müssen. Darin enthalten sind Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Massnahmen zur Achtung der Menschenrechte und Massnahmen zur Bekämpfung der Korruption im Unternehmen sowie bei Lieferanten. Umwelt- und Sozialverantwortung sind fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Wir bekennen uns vollumfänglich zur Verpflichtung von Unternehmen im Sinne eines nach- haltigen Wirtschaftens und der gesellschaftlichen Verantwortung (CSR – Corporate Social Responsibility). Lieferketten sind komplex und global geworden, was es zu einer grossen Herausforderung macht, den Schutz der Umwelt und der Gesellschaft in der Lieferkette sicherzustellen. Es ist für unser Unternehmen, mit unserer Grösse und begrenzten personellen Möglich- keiten eine besondere Herausforderung, den Veränderungen im Beschaffungsmarkt Rechnung zu tragen. So haben sich nicht nur die Rohstoffketten weitestgehend global auf einige wenige Schlüsselquellen reduziert, auch die Hersteller von wichtigen einzelnen Zulieferkomponenten haben sich in den vergangenen Jahren im fernöstlichen Raum konzentriert. 2020 stammten fast 82 % unseres Beschaffungsvolumens aus der Europäischen Union, gut 15 % aus der Schweiz, knapp 2 % aus Nordamerika und Grossbritannien mit den der EU vergleichbaren CSR Bedingungen, und ein Restanteil von 1,6 % aus Asien. Damit ist zu einem überwiegenden Teil sichergestellt, dass die eingekauften Materialien unsere Bedingungen bezüglich Menschenrechte und Umweltstandards erfüllen. Dies ist für uns von zentraler Bedeutung, da wir aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage sind, bei allen unseren Lieferanten regelmässige Nachhaltigkeits- und Compliance-Kontrollen vor Ort durchzuführen. Zusätzlich und unabhängig der geografischen Lage, stellen wir mit dem Verhaltenskodex für Girsberger Lieferanten (Code of Conduct) sicher, dass die Kriterien für verantwortungs- vollen Umgang mit Mensch und Natur, Gesetzeskonformität und Ausschluss von Korrup- tion befolgt werden. Bis auf zwei zurzeit noch bestehende Ausnahmen in Kanada und Deutschland ist der Girsberger-Verhaltenskodex durch sämtliche unserer A-Lieferanten sowie zahlreiche B-Lieferanten unterzeichnet. Die Umweltrelevanz-Analyse bei unseren Lieferanten erfasst das Vorhandensein von Strukturen zur systematischen Verbesserung und Weiterentwicklung. Zum Selbstverständnis von Girsberger gehört, unsere Beschaffung hinsichtlich Ressour- cen- und Energieeffizienz fortwährend zu optimieren, Währungsrisiken zu vermeiden und vor allem durch kurze Transportwege die Umwelt weniger zu belasten. Die 2020 unvor- hergesehen aufgetretene, weltweite Pandemie und deren Auswirkungen haben uns die Richtigkeit und die Relevanz unserer Beschaffungszielsetzungen vor Augen geführt. Es war unvermeidbar, dass auch wir zu Beginn und im Verlaufe des Jahres 2020 mit einzelnen Materialverfügbarkeiten zu kämpfen hatten. Beschaffungspraktiken Bewertung der Lieferanten nach sozialen und ökologischen Kriterien

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